Checkliste Briefing und Projektworkshop
Briefing und Projektworkshop sind feste Bestandteile unsere Projektmethodik. Was sind regelmäßig die Leistungsinhalt dieser Formate. Dazu mehr in dieser Checkliste.
Briefing
Der Briefing-Termin dient zu allererst mal dem Kennenlernen von Interessent oder Kunde und Anbieter. Es geht vor allem darum, möglichst viel Primärwissen über die Anforderungen und Erwartungen des Kunden aufzunehmen und mitzunehmen. Ein Protokoll und darauf aufbauend eine Angebotsfindung schließt in der Regel diesen Termin ab.
Beim Briefing kann es je nach Zeitrahmen meist nur darum gehen, die für einen Projektrahmen relevanten Informationen zusammenzustellen, damit der Anbieter den inhaltlichen und kaufmännischen Rahmen einschätzen kann. Der Interessent oder Kunde setzt für das weiterführende Beratungsprojekt oder einen Projektworkshop meist eine Angebotserstellung voraus.
Es werden Geschäftsprozesse des Kunden textlich oder visuell erfasst, um eine Vorstellung und ein Verständnis vom Geschäftsmodell des Kunden und der Erwartungen an die Arbeitsergebnisse aus dem Projekt zu gewinnen. Anhand einer Demo, Functional Map oder einer Analyse mittels vorbereiteter Checklisten werden, sofern möglich, Lösungen und Leistungen des Anbieters demonstriert und für die Aufgabenstellung im Projekt eingeordnet. Es werden die Eignung des Anbieters als Projektpartner und die Herangehensweise an die Projektierung diskutiert.
Mitwirkung Kunde
- Bedeutung des Projekts in die Gesamtsituation des Unternehmens einordnen
- mögliche Projektbeteiligte und Fachanwender in das Briefing einbinden
- Geschäftsprozesse anschaulich darstellen, Informationen bereitstellen
- Ansprechpartner für Kommunikation und Rückfragen bestimmen
Mitwirkung Anbieter
- Herausforderungen und Anforderungen des Kunden bestmöglich aufnehmen
- Informationen dokumentieren, Verständnisfragen nachbereiten
- relevante Informationen in geeigneter Form aufbereiten, Terminprotokoll
- Angebotsfindung für Projektworkshop, optional unverbindliche Preisinformation, Kostenvoranschlag oder Angebot für das Beratungsprojekt oder das Umsetzungsprojekt
Projektworkshop
Der vereinbarte Projektworkshop zum Auftakt eines Beratungs- oder Umsetzungsprojekts dient der Aufnahme der Anforderungen aus dem Anwendungsbereich, der im Briefing und Angebot festgelegt wurde. Der Anbieter führt methodisch durch den ein- oder mehrtägigen Workshop.
Es werden Prozessanforderungen so aufgenommen, dass Sie im Rahmen der Nachbereitung in einem Pflichtenheft dokumentiert werden können. Die textliche Dokumentation bildet unabhängig von weiteren Formen der Leistungsbeschreibung (Visualisierungen, Prototypen) den Kern der iterativ konkretisierten, letztlich vertraglich vereinbarten Beschaffenheit des Arbeitsergebnisses. Ohne separate Nachbereitung und Erstellung eines Pflichtenhefts wird der Workshop mit einem Protokoll abgeschlossen, das die Grundlage für eine Ausschreibung oder ein Lastenheft darstellen kann.
In der Gesamtschau müssen in einem Projektworkshop im Ergebnis übergreifend oder bezugnehmend auf die einzelnen Anforderungen folgende Aspekte geklärt sein oder diese Aspekte müssen mit den erfassten Informationen in der Nachbereitung erwartbar zu erarbeiten sein:
- Interessenvertreter der betroffenen Geschäftsbereiche (Stakeholder)
- Beschaffenheit bestehender Abläufe (Ist-Prozesse) und Anforderungen an neue Prozesse oder Anforderungen für die Anpassung an bestehende Prozesse (Soll-Prozesse)
- Priorität der Anforderungen
- Identifikation von Engpässen, Ineffizienzen und Schmerzpunkten (Painpoints) im Projekt
Vorbereitung
- Vereinbarung einer Agenda
- Einladung der Projektbeteiligten
- ggf. Bereitstellung von Workshop-Unterlagen (Checklisten, Fragebögen, Demos)
Durchführung
Einleitend zur Aufnahme der einzelnen Prozesse, Teilprozesse oder Einzelanforderungen wird häufig der Anwendungsbereich des Projekts anhand einer Visualisierung der Systemlandschaft oder Functional Map eingeordnet. Es werden Schnittstellenprozesse, Datenstrukturen, Frontend-Prozesse (Kundensicht, Anwendersicht) und Backendprozesse (Betreibersicht, Mitarbeitersicht) in dieser Übersicht schematisch erfasst. Oft werden dazu Bestandssysteme und Prozesse des Kunden demonstriert und es erfolgt eine Erläuterung durch die Fachanwender.
Die Aufnahme eines Prozesses, Teilprozesses oder Einzelanforderung gliedert sich vor allem in folgende Strukturmerkmale:
- Identifikation/Kenner, Zuordnung Anwendungsbereich, Name des Prozesses
- Aufnahme funktionaler Anforderungen, nicht-funktionaler Anforderungen, Priorität
- Aufnahme relevanter Informationen für das Einschätzung von Aufwand und Kosten
Nachbereitung
Sofern relevanter Termininhalt, können einzelne Domänen, Anwendungsteilbereiche oder Prozessgruppen aus einer einleitend erstellen Übersicht über den Anwendungsbereich des Projekts in einem Story Mapping dargestellt werden. Weiterhin kann hierin die Priorisierung abgebildet werden.
Kern der Nachbereitung ist die Aufbereitung der festgestellten Prozesse, Teilprozesse oder Einzelanforderungen in einem für die Erstellung der Leistungsbeschreibungen für das Pflichtenheft geeigneten Struktur:
- eindeutige Identifikation der Anforderung
- Zuordnung Anwendungsteilbereich/Prozessgruppe, Name des Prozesses
- funktionale Beschreibung
- detaillierte, textliche Beschreibung des Prozesses aus Sicht des Benutzers, optional User Story mit Syntax-Schema und Akzeptanzkriterien
- optional Prozessdarstellung mittels Flow Chart, Business Process Mapping, Sequenzdiagramm, Functional Map, Story Mapping, User Story Map, sonstige Diagramme und Schaubilder
- optional zusätzliche Kontextinformationen als textliche Ausführungen aus dem Termin
- optional Hinweise, Annahmen oder Rückfragen des Anbieters
- nicht-funktionale Beschreibung
- Systemvoraussetzungen, Kompatibilitäten Systemumgebung
- Antwortzeiten, Skalierbarkeit, Sicherheitsanforderungen
- sonstige Randbedingungen für Leistungserbringung oder Betrieb
- optional Hinweise, Annahmen oder Rückfragen des Anbieters
- Festlegung der Priorität im Projekt
- Abhängigkeiten zu anderen Anforderungen
- mögliche Probleme und Engpässe bei Ressourcen für die Umsetzung
- Abnahmekriterien: Ermittlung von Abnahmekriterien, Testmittel und Testplan
- Festlegung Budget, Aufwand und Zeitplanung für die Umsetzung
- optional spezielle Mitwirkungspflichten und Verantwortlichkeiten
- optional spezielle Freigabeprozess und Kommunikationsanforderungen
- optional Hinweise, Annahmen oder Rückfragen des Anbieters
Abschließend werden übergreifende Anforderungen für die Projektumsetzung definiert:
- Zusammenfassung der Annahmen und Rückfragen des Anbieters sowie Fristen für dessen Überprüfung
- Festlegung der weiteren Dokumentationsprozesse und Schulungen der umgesetzten Arbeitsergebnisse
- Festlegung der Kommunikationskanäle und -intervalle für den regelmäßigen Austausch (Regeltermine)
- Zusammenfassung der Mitwirkungs- und Beistellpflichten mit Verantwortlichkeiten und Fristen
- Festlegung eines Aktions- und Fristenplans: Maßnahmen- und Terminplan mit Verantwortlichkeiten, Abhängigkeiten, Reihenfolge, Meilensteinen und konkretem Zeitplan (Projektplan, Gantt-Chart)
- Abhängigkeiten können Arbeitsergebnisse anderer Projekte sein (Datenbereitstellung, Datenmigration)
- der Zeitplan sollte möglichst unter Berücksichtigung gegenseitiger Verfügbarkeiten entstehen (An-/Abwesenheiten)
- Festlegung Budget, Aufwand und Zeitplanung für die Umsetzung
- Zusammenfassung der benötigten Freigaben durch die Stakeholder
Als Arbeitsergebnis wird ein Pflichtenheft und optional ein interaktiver, visueller Prototyp zur Abnahme übergeben.
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